Fragen

Fragen

Fragen über Fragen? Hier finden Sie Antworten!

Die vielleicht wichtigste Frage lautet:

Was ist Kieferorthopädie?

Die Kieferorthopädie ist ein Fachgebiet der Zahnmedizin, das sich mit der Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen befaßt. Grundsätzlich kann man Zahnfehlstellungen in jedem Alter korrigieren.

Die Dauer kieferorthopädischer Behandlungen hängt sehr stark von der Behandlungsaufgabe ab und reicht von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren. Um das angestrebete Behandlungsziel zu erreichen, bedarf es verschiedener Apparaturen.

Warum ist Kieferorthopädie wichtig?

Das Ziel der kieferorthopädischen Behandlung ist es, möglichst schon dem jugendlichen Patienten ein gesundes, stabiles und schönes Gebiss mit auf den Weg zu geben. Ein gesundes Gebiss ist die beste Voraussetzung für den Erhalt der Zähne ein Leben lang. Außerdem kann so gesundheitlichen Schäden, die oft erst im späteren Lebensalter auftreten (z. B. Kiefergelenkerkrankungen, Knochenabbau mit Zahnverlust) vorgebeugt werden. Kieferorthopädie ist also auch eine wichtige prophylaktische Maßnahme.

Wann müssen die "Weisheitszähne" raus?

Die letzten Zähne der Zahnreihe, die sogenannten "Weisheitszähne", müssen nur entfernt werden, wenn im Kiefer nicht genug Platz vorhanden ist, um einen komplikationslosen Durchbruch in die Mundhöhle zu gewährleisten. Solange sich diese Zähne regelgerecht in den Zahnbogen einordnen, müssen sie nicht gezogen werden. Kritisch wird es, wenn die Weisheitszähne nicht gerade aus dem Knochen wachsen, sondern schräg gegen den vorletzten Zahn – den zweiten großen Backenzahn – drücken. Sie sind dann in dieser Position sozusagen eingeklemmt und haben keine Chance, sich richtig einzuordnen. Das kann nach einer kieferorthopädischen Behandlung dazu führen, dass sich erneut ein Engstand im Frontzahnbereich ausbildet. Ausserdem sind solche eingeklemmten Zähne, wenn sie teilweise in die Mundhöhle durchgebrochen sind, Eintrittspforten für Bakterien, die ernst zu nehmende Entzündungen und Abszesse verursachen können.

Behandlung

Auf dieser Seite finden Sie Fragen rund um die Behandlung. Falls Sie weitere Fragen haben, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf!

Was passiert beim 1. Termin?

1. Termin:

Das erste Beratungsgespräch dient dazu, Sie bzw. Ihr Kind kennenzulernen und nach einer Voruntersuchung über die Notwendigkeit einer kieferorthopädischen Behandlung zu entscheiden. Wir besprechen Therapiemöglichkeiten, Behandlungsdauer und andere Fragen so ausführlich wie zu diesem Zeitpunkt möglich.

2. Termin:

Besteht Behandlungsbedürftigkeit, so sind ausführliche diagnostische Untersuchungen erforderlich:

  • digitales Fotografieren der Zähne und des Gesichtes zur Dokumentation und Veranschaulichung
  • Abformung der Zähne und Herstellung von Gipsmodellen: ermöglicht eine exakte Analyse der Zahnstellung und zeigt später den Zustand zu Beginn der Behandlung
  • Röntgenübersichtsaufnahme mit extrem geringer Strahlendosis: Liefert wertvolle Informationen über die Anzahl der Zähne, deren Lage und eventuelle anatomische Besonderheiten
  • Fernröntgenseitenbild: Aus dieser Perspektive lassen sich wichtige Daten zur Relation der Zähne, zu den skelettalen Verhältnissen und dem Profilverlauf gewinnen
  • Kiefergelenkdiagnostik: Mit dieser manuellen Untersuchung überprüfen wir die Funktion des Kausystems in Hinblick auf mögliche Schmerzen, Bewegungseinschränkung oder Knackgeräusche

3. Termin:

Nach Auswertung der diagnostischen Unterlagen wurde ein individueller Behandlungsplan erstellt. Gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, beziehen wir Sie in die Therapiewahl mit ein. Wir besprechen das Behandlungsziel, die voraussichtliche Behandlungsdauer und die formellen gesetzlichen und krankenkassentechnischen Vorgaben.

Tut die Behandlung weh?

Das Eingliedern von festsitzenden und herausnehmbaren Geräten ist im Normalfall schmerzfrei, bestenfalls ein wenig unangenehm. Um Zähne oder Zahngruppen bewegen zu können, ist es notwendig, bestimmte – geringe – Kräfte anzusetzen. Dies macht sich als Druck auf die betreffenden Zähne bemerkbar, der von verschiedenen Patienten unterschiedlich stark empfunden wird. Insofern sind leichte Schmerzen an den Zähnen etwas, womit zwischenzeitlich gerechnet werden muss.

Welche Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien sollten von einem Kieferorthopäden behandelt werden?
  • Zahnfehlstellungen bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
  • Große Frontzahnstufe (der Unterkiefer liegt zu weit zurück und/oder der Oberkiefer liegt zu weit vorne)
  • Kreuzbiss (die unteren Zähne stehen vor den oberen)
  • Offener Biss
  • Tiefer Biss (die unteren Schneidezähne werden zu stark von den oberen verdeckt und beissen eventuell in die Gaumenschleimhaut ein)
  • Verlagerte und impaktierte Zähne, die nicht genug Platz haben, aus dem Kiefer an die vorgesehene Stelle zu wachsen
  • Nichtanlage von Zähnen
  • Engstände und Lücken
Wann sollte mit einer kieferorthopädischen Behandlung angefangen werden?

Bei Patienten, die sich noch im Wachstum befinden, sollten normalerweise die bleibenden Eckzähne zu Beginn der Behandlung schon vorhanden sein. Das sind die dritten Zähne von der Zahnbogenmitte aus gesehen. In den meisten Fällen ist es nicht sinnvoll, früher anzufangen, weil die Behandlung sonst zu lange dauert. Alle vorhandenen bleibenden Zähne (mit Ausnahme der Weisheitszähne) müssen durchgebrochen sein, bevor ein Fall beendet werden kann. Wird zu früh begonnen, verlieren die Patienten irgendwann die Motivation und vernachlässigen die in der Kieferorthopädie essentielle Mitarbeit.

Natürlich gibt es auch Ausnahmefälle, bei denen es entscheidend ist, unerwünschtem Wachstum möglichst frühzeitig entgegenzuwirken. Dazu gehören sämtliche Formen einer umgekehrten Frontzahnstufe. Hierbei stehen die unteren Schneidezähne fehlerhafterweise vor den oberen, was zum Beispiel dadurch verursacht wird, dass der Unterkiefer zu weit vorne und/oder der Oberkiefer zu weit hinten liegt.
In solchen Fällen sollte mit der Behandlung schon ab einem Alter von etwa 6 Jahren angefangen werden.

Wie lange dauert eine Behandlung?

Das hängt von mehreren Faktoren ab. Unter anderem vom Alter des Patienten zu Behandlungsbeginn, vom Ablauf des Zahnwechsels und zum großen Teil von der Mitarbeit des Patienten. Bei durchschnittlicher biologischer Reaktionslage und guter Mitarbeit beträgt die Behandlungsdauer etwa 3-4 Jahre.

Müssen Zähne gezogen werden?

Grundsätzlich könnte man jede kieferorthopädische Behandlung ohne Zähneziehen durchführen, und tatsächlich ist der Erhalt aller Zähne auch ein ganz verständlicher Wunsch. Leider entstehen dem Patienten jedoch in manchen Fällen erhebliche andere Nachteile, wenn unbedingt alle Zähne erhalten bleiben sollen.

Langzeitstabilität:

Wenn sich zu viele oder zu grosse Zähne in einem kleinen Kiefer drängen, kann der Kieferorthopäde die Zähne zwar gerade stellen, aber der Kieferknochen wird dabei überstrapaziert: es ist wie ein grosses Haus auf ein zu kleines Fundament zu bauen. Auf lange Sicht ist in solchen Fällen immer mit Schäden am Zahnhalteapparat zu rechnen - keine schöne Aussicht.

Ist jeder schiefe Zahn ein Gesundheitsproblem?

Im Prinzip nein, jedoch verursacht aufgrund der großen Bedeutung der Zähne für das Nervensystem fast jede Abweichung von der Optimalstellung eine periphere Anpassung der Funktionskreise im Sinne einer Belastung.

Wie und warum lassen sich Zähne ein Leben lang bewegen?

Zahn und Kieferknochen

Zahn und Kieferknochen Der Zahn ist eine selbständige Einheit und nicht fest mit dem Kieferknochen verwachsen. Durch ein enges Fasergewebe erhält die Zahnwurzel im Zahnfach - der Alveole- einen festen Halt. Zwischen der Wurzeloberfläche und der Wand des Zahnfaches verbleibt ein geringer Spalt, der durch das Faserwerk ausgefüllt ist. Stellungsänderungen der Zähne können in jedem Lebensalter von selbst eintreten oder durch kieferorthopädische Behandlung erfolgen. Der Durchbruchsdruck der Weisheitszähne oder funktionelle Störungen können bei Erwachsenen ungewollte Zahnstellungsanomalien, wie vorstehende, lückige oder engstehende Zahnreihen, auslösen, die sich mit fortschreitendem Alter weiter nachteilig entwickeln.

Wie sich die Zähne bewegen

Sind Zahnwechsel und Durchbruch der bleibenden Backenzähne bei Kindern und Jugendlichen von natürlichen Abbau- und Anbauvorgängen im Kieferknochen umgestaltet, bleibt die Zahnwurzel unbeschädigt und in ihrer Form stabil. Die biologische Eigenschaft des Kieferknochens – er reagiert auf Druck durch Knochenabbau und bei Zugwirkung auf die Haltefasern der Wurzeln durch Knochenneubildung – bleibt lebenslang und altersunabhängig bestehen. Die starken Kräfte beim Abbeißen oder beim Kauen verursachen aber keine Zahnstellungsänderungen, da die Krafteinwirkung nur sehr kurz ist. Lang anhaltender Druck auf die Zähne – selbst wenn die Kräfte nur sehr gering sind – bewirken Zahnstellungsänderungen. 

„Durch Kraftanwendung auf die Zahnkrone entstehen im Zahnfach Druck- und Zugzonen. Auf der Seite des Druckes reagiert der Kieferkochen durch Knochenabbau.“

„Auf der Seite des Zuges reagiert der Kieferknochen durch Knochenaufbau. Durch Knochenneubildung wird der entstandene Hohlraum ausgefüllt und der Zahn wieder gefestigt.“

© Zahnärztlicher Fach-Verlag GmbH

Zahnspangen

Auf dieser Seite finden Sie Fragen rund um die Zahnspange. Falls Sie weitere Fragen haben, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf!

Schiefe Zähne, was tun?

Liegen, warum auch immer, Zahnfehlstellungen vor, so gibt es verschiedene Methoden, diese Zahnfehlstellung zu korrigieren.
Da gibt es die "Zahnspange", die über einen längeren Zeitraum gezielten Druck auf Zähne und Kiefer ausübt. Es gibt herausnehmbare Klammern sowie festsitzende Apparate, bei denen die Zähne über Bänder oder aufgeklebte Plättchen (Brackets) fest mit der Spange verbunden werden. Die gute Mitarbeit des Patienten ist maßgeblich am Erfolg einer solchen Zahnstellungskorrektur beteiligt.

Ganz besonders wichtig ist die Pflege der Zähne während der Tragedauer, die natürlich erschwert ist. Hier gibt es z.B. spezielle Zahnbürsten und Zahnseiden für optimale Reinigung.

Bis zu welchem Alter lassen sich Zähne bewegen?

Zahn und Kieferknochen

Zahn und Kieferknochen Der Zahn ist eine selbständige Einheit und nicht fest mit dem Kieferknochen verwachsen. Durch ein enges Fasergewebe erhält die Zahnwurzel im Zahnfach - der Alveole- einen festen Halt. Zwischen der Wurzeloberfläche und der Wand des Zahnfaches verbleibt ein geringer Spalt, der durch das Faserwerk ausgefüllt ist. Stellungsänderungen der Zähne können in jedem Lebensalter von selbst eintreten oder durch kieferorthopädische Behandlung erfolgen. Der Durchbruchsdruck der Weisheitszähne oder funktionelle Störungen können bei Erwachsenen ungewollte Zahnstellungsanomalien, wie vorstehende, lückige oder engstehende Zahnreihen, auslösen, die sich mit fortschreitendem Alter weiter nachteilig entwickeln.

Wie sich die Zähne bewegen

Sind Zahnwechsel und Durchbruch der bleibenden Backenzähne bei Kindern und Jugendlichen von natürlichen Abbau- und Anbauvorgängen im Kieferknochen umgestaltet, bleibt die Zahnwurzel unbeschädigt und in ihrer Form stabil. Die biologische Eigenschaft des Kieferknochens – er reagiert auf Druck durch Knochenabbau und bei Zugwirkung auf die Haltefasern der Wurzeln durch Knochenneubildung – bleibt lebenslang und altersunabhängig bestehen. Die starken Kräfte beim Abbeißen oder beim Kauen verursachen aber keine Zahnstellungsänderungen, da die Krafteinwirkung nur sehr kurz ist. Lang anhaltender Druck auf die Zähne – selbst wenn die Kräfte nur sehr gering sind – bewirken Zahnstellungsänderungen. 

„Durch Kraftanwendung auf die Zahnkrone entstehen im Zahnfach Druck- und Zugzonen. Auf der Seite des Druckes reagiert der Kieferkochen durch Knochenabbau.“

„Auf der Seite des Zuges reagiert der Kieferknochen durch Knochenaufbau. Durch Knochenneubildung wird der entstandene Hohlraum ausgefüllt und der Zahn wieder gefestigt.“

© Zahnärztlicher Fach-Verlag GmbH

Welche Arten von Zahnspangen gibt es?

In der Kieferorthopädie unterscheidet man festsitzende und herausnehmbare Behandlungsgeräte.

Was sind die Vorteile von herausnehmbaren Apperaturen?

Herausnehmbare Klammern bestehen aus einem individuell gefertigten Grundgerüst aus Kunststoff, das üblicherweise in vielen verschiedenen Farben angeboten wird und sich mit speziell gebogenen Drahtelementen an den Zähnen "festhält". Die Geräte werden von den Patienten im Normalfall gut akzeptiert und inkorporiert. Das Sprechen ist zunächst gewöhnungsbedürftig, was jedoch kein Grund sein sollte, die Klammer dabei herauszunehmen. Eine einwandfreie Mundhygiene kann problemlos und ohne Mehraufwand aufrecht erhalten werden.

Der Nachteil von herausnehmbaren Apparaten ist, dass der Kieferorthopäde völlig auf die Mitarbeit des Patienten angewiesen ist. Die Klammer sollte mindestens 16 Stunden im Mund sein, sonst ist die Wirkung stark eingeschränkt. Dementsprechend wäre auch das Endergebnis weniger zufriedenstellend als bei konstanter guter Mitarbeit. Um dem vorzubeugen hat der Kieferorthopäde die Möglichkeit, auf festsitzende Apparaturen zurückzugreifen.

Wo liegen die Vorteile festsitzender Geräte?

Eine "feste Zahnspange" besteht aus mehreren unterschiedlichen Teilen: Zum einen aus Brackets, die mit Hilfe einer auch in der Füllungstherapie verwendeten Methode auf die vorderen Zähne geklebt werden, zum andern aus Bändern, die auf die hinteren Zähne zementiert werden. Die in den Einzelteilen steckenden Informationen über die Zahnstellung werden durch unterschiedliche Drahtbögen, die mit kleinen Gummibändern an den Brackets befestigt werden, auf die Zähne übertragen. Diese Gummibänder sind in bunter, aber auch in zahnfarbener oder durchsichtiger Ausführung zu haben. Im Normalfall werden Brackets aus Stahl verwendet. Für erwachsene bzw. sehr ästhetik bewusste Patienten werden weisse Brackets aus Kunststoff oder Keramik angeboten. Allergische Reaktionen auf die im Mund befindlichen Materialien zeigen sich selten.

Mit Hilfe von Bändern und Brackets können Zähne gedreht und auch körperlich bewegt werden, was mit herausnehmbaren Geräten nicht erreicht werden kann. Ein weiterer entscheidender Vorteil einer festsitzenden Apparatur ist, dass sie sich ununterbrochen im Mund des Patienten befindet und 24 Stunden wirksam ist. Der Kieferorthopäde ist weniger häufig auf die Mitarbeit angewiesen.

Nachteilig macht sich bemerkbar, dass die Zahnreinigung mit festsitzender Klammer erheblich aufwendiger ist als ohne. Der Einsatz von Hilfsmitteln wie Interdental- oder Einbüschelbürsten sowie eventuell Superfloss zusätzlich zum Putzen mit der normalen Zahnbürste wird erforderlich. Bei unzureichender Mundhygiene kann es dazu kommen, dass die Apparatur vorzeitig entfernt werden muss, ohne dass das Behandlungsziel erreicht werden konnte.

 

Wird für eine kieferorthopädische Behandlung immer eine "feste Klammer" benötigt?

Nein, festsitzende Apparaturen werden nicht für jede kieferorthopädische Behandlung benötigt. Die meisten Zahnbewegungen können jedoch mit herausnehmbaren Apparaturen allein nicht durchgeführt werden, so daß für einen Teil der Behandlung eine festsitzende Apparatur oft unumgänglich ist.

Bekomme ich eine lose oder feste Spange?

Das kommt auf die Art der Fehlstellung an. Mit der losen Spange werden in der Regel Kieferfehlstellungen in der Wachstumsphase ausgeglichen, während gedrehte Zähne meist mit einer festen Spange korrigiert werden.

Ist eine feste Spange schmerzhaft?

Die Zähne können einige Tage empfindlich sein. Manchmal kann auch die Mundschleimhaut für einige Tage gereizt sein. Essen und Sprechen stellen nach kurzer Eingewöhnungszeit fast nie ein Problem dar.

Machen Zahnspangen die Zähne kaputt?

Bei optimaler Zahnpflege ist dieses Risiko genauso gering wie ohne festsitzendes Gerät. Die meisten heute verwendeten Befestigungskunststoffe und –zemente geben Fluoride an die Umgebung – d.h. an die Zähne – ab, die den Schmelz härten und gegen Karies resistenter machen. Wenn die Mundhygiene jedoch über einen längeren Zeitraum ungenügend ist, sind kariöse Veränderungen an den Zähnen nicht auszuschließen. Diese machen sich als weisse Flecken bemerkbar, die hauptsächlich zwischen Zahnfleisch und Bracket und rings um das Bracket herum lokalisiert sind und von alleine nicht wieder verschwinden. 

Wie kann ich das Risiko vermindern?

  • Zahnversiegelung
  • Zahnprophylaxe

Es ist wichtig, dass Patienten, die sich in kieferorthopädischer Behandlung befinden, trotzdem regelmäßig zur Kontrolle zu ihrem Hauszahnarzt gehen – bis zum 18. Lebensjahr halbjährig, danach einmal im Jahr.

Ist es für die Zahnstellung gefährlich, wenn mein Kind am Finger lutscht?

Solange das Finger- oder Daumenlutschen während des 3. Lebensjahres aufhört, sind keine bleibenden Schäden zu erwarten. Wenn die Angewohnheit jedoch weiterhin besteht, muss tatsächlich mit Zahnstellungsänderungen gerechnet werden. Der Lutschdaumen (oder –finger) drückt in den meisten Fällen die Oberkieferzähne nach vorne und oben. Nicht selten resultiert das in einem offenen Biss. Von selbst bildet sich diese fehlerhafte Lage der Zähne nicht zurück, und ohne dass der Patient nicht mit dem Lutschen am Finger oder Daumen aufhört, können solche Fehlstellungen nicht dauerhaft kieferorthopädisch korrigiert werden.

Vergleichbare Effekte können bei Patienten beobachtet werden, die – größtenteils unbewusst – mit der Zunge gegen die Zahnreihen drücken, was meistens in Verbindung mit einem Weiterbestehen des kindlichen Schluckmusters passiert. Auch hier kommt es oft zu ungewollten Kippständen und offenem Biss. In solchen oder ähnlichen Fällen kann es vorkommen, dass die Zusammenarbeit mit einem Logopäden erforderlich wird.

 

Zahnprophylaxe

Gesunde Zähne sind ein wichtiges Gut, das nur durch gewissenhafte Pflege erhalten werden kann.

Auch wenn wir regelmäßig die Zahnpflege unserer Patienten überwachen, ist und die enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Zahnarzt sehr wichtig.

Mundhygiene

Mit der richtigen Zahnpflege sollte so früh wie möglich begonnen werden, am besten bereits, wenn das 1. Zähnchen da ist. Bis die Kinder selbständig putzen können, ist eine Anleitung und Kontrolle durch die Eltern erforderlich. Morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen sollten die Zähne gründlich vom Zahnbelag (Plaque) befreit werden. Besser ist es jedoch, die Zähne nach jeder Mahlzeit zu putzen und zusätzlich, wenn zwischendurch Süßigkeiten verzehrt wurden. Im Zahnbelag entstehen durch die Plaquebakterien Säuren, die Karies verursachen. Um keine Stelle zu vergessen, machen Sie es sich am besten zur Gewohnheit, Ihre Zähne immer in der gleichen Reihenfolge zu säubern. Denn durch die regelmäßige Zahnreinigung können Sie Ihre Zähne ein Leben lang gesund erhalten.

Tipp: Spätestens nach drei Monaten eine neue Zahnbürste einsetzen. Die alte entfernt 30% weniger Zahnbelag als die neue Zahnbürste und ist voller Bakterien. Eine zusätzliche Gefahr ist die mögliche Verletzung des Zahnfleisches.

Zahnbürste

Bei der Auswahl der "richtigen" Zahnbürste helfen folgende Merkmale. Sie sollte:

  • über drei bis vier Borstenreihen verfügen und über ein Borstenfeld verfügen, das maximal zwei Zähne breit ist
  • aus vierbündeligen, kleineren Borstenfeldern bestehen (man bezeichnet das als multitufted)
  • Borsten aus Kunststoff mit abgerundeten Borstenenden haben (ansonsten Verletzungs- gefahr)
  • vom Griff her gut in der Hand liegen, damit die Zahnbürste optimal geführt werden kann
  • Bitte verwenden Sie keine Zahnbürsten mit Naturborsten! (Da sich hier besonders schnell Bakterien ansammeln.)

Elektrische Zahnbürste

Elektrische Zahnbürsten jüngerer Generationen sind laut klinischer Studien bei der Reinigung besser als Handzahnbürsten. Dabei sind sie genauso sanft und schonend und erleichtern das Zähneputzen durch rotierende oder schwingende Bürstenköpfe. Spülen Sie vor dem Zähneputzen den Mund und feuchten Sie die Aufsteckbürste an. Schalten Sie den Motor erst ein, nachdem Sie die Bürste an die Zähne geführt haben, und führen Sie die Bürste langsam von Zahn zu Zahn. Führen Sie die Bürste im Winkel von ca. 90° parallel zuerst an den Außenseiten der Zähne entlang. Wenden Sie dann im hinteren Backenzahnbereich.

Führen Sie die Bürste nun im Winkel von ca. 90° parallel an den Innenseiten der Zähne entlang. Anschließend dann über die Kauflächen der Zähne. Auch die Zahnzwischenräume müssen gebürstet werden. Folgen Sie dabei mit der Bürste sowohl dem Zahnfleischrand als auch der Form eines jeden Zahnes. Verharren Sie einige Sekunden bei jedem einzelnen Zahn, bevor Sie zum nächsten übergehen. Die Zahnbürsten sorgen für die richtige Putzbewegung. Putzen Sie Zähne und Zahnfleisch, ohne fest aufzudrücken.Einige neue Modelle unterbrechen sogar automatisch den Putzvorgang, wenn man zu starken Druck auf die Zähne ausübt.

Elektrische Ultraschallzahnbürste

Die Ultraschallzahnbürsten sind besonders geeignet bei kieferorthopädischen Behandlungen mit festsitzenden Apparaturen. Bitte erkundigen Sie sich in der Praxis darüber.

Zahnputztechnik

Auch die beste Zahnbürste ist wertlos, wenn sie nicht in der richtigen Art und Weise benutzt wird. Unsere Zahnarzthelferinnen können abhängig von Gebißzustand und Geschicklichkeit verschiedene Zahnputzmethoden erklären.

Zahncreme oder Zahnpasta

Die Zahncreme oder Zahnpasta erhöht den Reinigungseffekt der Zahnbürste. Sie enthält grundsätzlich Mineralsalze als feine Putzkörper, die die schädlichen Zahnbeläge leicht entfernen. Netz- oder schaumbildende Mittel dienen der Benetzung der Zahnoberfläche mit den Putzkörpern und nehmen die gelöste Plaque auf.

Die Schutzwirkung einer Zahnpasta hängt maßgeblich von der Wirksamkeit der darin enthaltenen Fluoride ab. Daher sollte der Mund nach dem Putzen nicht (oder nur sehr wenig) ausgespült, sondern vielmehr die Reste mit ein wenig Wasser ausgespuckt werden. Untersuchungen zeigen, daß die Anwendung von fluoridierten Zahnpasten zu einem deutlich meßbaren Kariesrückgang führt.

Reinigung der Zahnzwischenräume

Zur perfekten Mundhygiene gehört auch die Reinung der Zahnzwischenräume. Die Zahnbürste allein erreicht die Zahnzwischenräume nur unzureichend. Da dies der Ort ist, an dem Erkrankungen wie Gingivitis, Parodontitis und Karies besonders schnell entstehen, ist die Reinigung des Zahnzwischenraumes von besonderer Bedeutung. Daher wird zusätzlich die regelmäßige Anwendung von speziellen Zahnpflegehilfsmitteln, wie Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten empfohlen. Mit etwas Übung kann diese Techniken jeder beherrschen. Praktische Anleitung erhalten Sie bei uns.

Machen Sie sich die Reinigung mit Zahnseide zur täglichen Gewohnheit, noch bevor Sie die ersten offensichtlichen Probleme mit Ihrem Zahnfleisch haben. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
Die Zahnseide über Zeige- oder Mittelfinger beider Hände spannen. Mit leichten Hin- und Herbewegungen in die Zahnzwischenräume bis an den Zahnfleischrand führen - ohne dabei ins Zahnfleisch zu schneiden. Nach einigen sanften Auf- und Abbewegungen den gespannten Faden wieder aus dem Zahnzwischenraum führen. Es gibt auch die Möglichkeit zur Reinigung der Zahnzwischenräume mit einem elektrischen Reiniger, der mit einem dünnen, biegsamen Reinigungsfaden Plaque im Zahnzwischenraum durch Rotation entfernt.

Reinung der Zahnzwischenräume mit dem Waterpik Flosser

Waterpik® Flosser ist ein batteriebetriebenes Gerät. Es gleicht einem zahnärztlichen Handstück. An seiner Spitze trägt er einen Dorn, auf den sogenannte "Flosser Tips" aufgesteckt werden. Ähnlich wie ein Zahnstocher werden diese Tips zwischen die Zähne gebracht. Sobald das Gerät eingeschaltet wird, beginnt der Tip mit einer Frequenz von 10.000 Schwingungen pro Minute kräftig und schonend zu vibrieren. Dabei wird der Belag zwischen den Zähnen dank des kantigen Querschnitts des Flosser Tips zuverlässig, automatisch und ohne weiteres Zutun abgeschabt.

Mundduschen

Elektrische Mundduschen entfernen Speisereste und lockere Beläge von den Zähnen. Neueste Modelle bekämpfen sogar Plaque-Bakterien. Gegen festhaftende Zahnbeläge (Plaque) sind sie nicht hinreichend wirksam. Sie ersetzen also nicht das tägliche Zähneputzen. Sie sind besonders für Träger von festsitzenden Zahnspangen und bei Brücken zweckmäßig.

Kaugummi

Für die Zahnpflege zwischendurch ist zuckerfreier Kaugummi empfehlenswert. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, daß sich nach 20 minütigem Kauen die Speichelproduktion um mehr als das Dreifache erhöht. Der Speichel neutralisiert die zahnschädlichen Säuren und führt dem Zahn wieder Mineralien zu.

Essen und Trinken

Ausgewogene Ernährung mit einem hohen Ballaststoffgehalt wirkt sich positiv auf die Zahngesundheit aus. Kauen ist Fitnesstraining für die Zähne, da es den Speichelfluss anregt. Deshalb gehört zu einer gesunden und zahnfreundlichen Ernährung viel frisches Obst, Getreideprodukte und besonders viel rohes Gemüse, am besten mehrmals täglich. Das für den Aufbau und Erhalt unserer Zähne wichtige Kalzium ist besonders in Milchprodukten enthalten. Bei den Getränken sind vor allem Mineralwasser und zuckerfreier Tee zahnschonend. Die größte Gefahr für die Zahngesundheit steckt jedoch in Süßigkeiten wie Bonbons, Schokolade, Kekse, aber auch in gezuckerten Limonaden oder Fruchsäften.

Achtung: Viele Lebensmittel wie z.B. Bananen, Fruchtjoghurt, Hustensaft, Bienenhonig, Ketchup, Müsliriegel oder Milchcremeschnitten enthalten versteckten Zucker.

Auf Süßes muß man dennoch nicht ganz verzichten, wenn den Zähnen eine ausreichende Erholungsphase zwischen den Zuckerattacken gegönnt wird und eine anschließende gründliche Zahnpflege gewährleistet ist.

Dagegen können z.B. Obst und Gemüse zwischendurch genossen werden, da Zucker und Fruchtsäuren nur in geringen Mengen im Mund zurückbleiben und vom Speichel neutralisiert werden können.

Abrechnung

Auf dieser Seite finden Sie Fragen rund um die Abrechnung. Falls Sie weitere Fragen haben, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf!

abrechnung@best-smile.de

Wieviel bezahlt die Krankenkasse?

Für Patienten bis zum 18. Lebensjahr wird seit dem 01.01.2002 nach dem KIG-System (kieferorthopädische Indikationsgruppen) entschieden, ob die Behandlungskosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden oder nicht.

Für Patienten, die älter als 18 Jahre sind, hat der Gesetzgeber eine versicherungstechnische Altersgrenze eingeführt. Dies bedeutet, dass die kieferorthopädische Behandlung von Erwachsenen in der Regel eine Privatleistung ist. Die medizinische Indikation für diese Behandlung kann aber trotzdem gegeben sein.

"Nicht zur zahnärztlichen Behandlung gehört die kieferorthopädische Behandlung von Versicherten, die zu Beginn der Behandlung das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben. Dies gilt nicht für Versicherte mit schweren Kieferanomalien, die ein Ausmaß haben, das kombinierte kieferchirurgische und kieferorthopädische Maßnahmen erfordert."

Bevor die Behandlung beginnt wird ein Heil- und Kostenplan erstellt, der der Krankenkasse zwecks Kostenübernahme eingereicht wird. Eine klar gegliederte Rechnung über die erbrachten Leistungen erhalten Sie vierteljährlich. Der gesetzlich vorgeschriebene Eigenanteil beträgt 20%, den Sie für das erste Kind - verteilt auf die gesamte Behandlungszeit - zunächst selbst tragen. Für jedes weitere Kind beträgt der Eigenanteil 10%. (§29 Abs. 2 SGB V)

Die Eigenanteile werden von der gesetzlichen Krankenkasse erst dann an den Versicherten zurückgezahlt, wenn die Behandlung erfolgreich abgeschlossen worden ist. (§29 Abs. 3 SGB V)

Patienteninfos

Zusätzliche Leistungen für ein sicheres Behandlungsergebnis!

Durch die bestehenden Verträge im Rahmen der vertragszahnärztlichen Versorgung werden nur die Kosten für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche kieferorthopädische Versorgung von der Krankenversicherung übernommen. (SGB V § 12)

Leistungen, die über dieses Angebot hinausgehen, sind vom Patienten, falls er sie wünscht, selbst zu zahlen. Man unterscheidet dabei Mehrleistungen (z.B. Keramikbrackets anstelle von Metallbrackets, superelastische oder zahnfarbene Bögen) von außervertraglichen Leistungen (z.B. Lingualtechnik, Invisalign®, Herbst-Scharnier etc.) Die Abrechnung der Mehr- bzw. außervertragliche Leistungen erfolgt nach der Gebührenordnung für Zahnärzte/Ärzte.

Solche Leistungen sind zum Beispiel: